Osteopathie: Was ist das?
Osteopathie ist ein manuelles Untersuchungs- und Behandlungsverfahren für den gesamten Bewegungsapparat der Organe und der Faszien im Körper. Wir untersuchen und behandeln die Bewegungsqualität vieler Gewebesysteme manuell und suchen nach Bewegungseinschränkungen. Dann wägen wir ab, ob gefundene Bewegungsverluste mit Beschwerden des Patienten zusammenhängen könnten. Wir greifen auf umfassende Erfahrungen und praktisches Wissen im Bereich Anatomie, Physiologie, Neurologie und Pathologie zurück.
Was macht ein osteopathisch tätiger Therapeut?
Wir verschaffen uns einen Überblick über alle Blockaden und Bewegungseinschränkungen im Körper, die mit den Beschwerden zusammenhängen. Wir suchen nach der Ursache der Beschwerden und behandeln diese durch Manipulation, Muskeltechniken, Mobilisation oder Faszientechniken.
Wir können nicht heilen, sondern regen den Körper zur Selbstheilung an. Zu diesem Zweck lösen wir Blockaden und Bewegungseinschränkungen.
Geräte oder Medikamente werden in der Regel nicht eingesetzt. Nach der Behandlung braucht der Körper eine gewisse Zeit, um auf die Behandlung zu reagieren. Meist wird zwischen den Behandlungen mindestens eine Woche gewartet, dies kann jedoch auch individuell variieren.
Wie wurden wir in Osteopathie ausgebildet?
Nachdem wir bereits examinierte Physiotherapeuten waren, haben wir berufsbegleitend eine 5-jährige Zusatzausbildung absolviert und erfolgreich abgeschlossen. Danach erfolgte noch eine Prüfung vor dem Gesundheitsamt zum Heilpraktiker.
Die Marke D.O.®
D.O.® ist eine eingetragene Marke des Verbandes der Osteopathen Deutschland e. V., die für die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit vergeben wird.
Möglichkeiten und Grenzen der Osteopathie
Die Osteopathie bietet in Abhängigkeit von der individuellen Situation und Diagnose des Patienten eine eigene Therapieform oder auch eine sinnvolle Ergänzung mit anderen Therapien und Maßnahmen wie z.B. von Hebammen, der Homöopathie, Physiotherapie, Psychotherapie, Zahnheilkunde und Kieferorthopädie, neurophysiologischer Entwicklungsförderung von Kindern oder hochschulärztlichen Maßnahmen. Den Zugang zum Patienten findet ein/e Osteopath/ in über die Hände (manuell). Die Anwendung von Arzneimitteln oder eine psychologische Gesprächsführung gehören im Wesentlichen nicht zum Spektrum osteopathischer Medizin.
Zweck einer Osteopathie Behandlung ist nicht die Bekämpfung einer Krankheit oder eines Symptoms. Ziel ist es vielmehr, die Funktionsstörungen und Blockaden, die eine Krankheit herbeiführen, begünstigen oder aufrechterhalten, zu lösen und so dem Körper zu helfen, Gesundheit wiederzuerlangen. Somit ist eine Osteopathie Behandlung bei den meisten Krankheiten sinnvoll, da diese oft Ausdruck eines gestörten Zusammenspiels der verschiedenen Systeme des Körpers und der Organe sind. Da die Osteopathie ganzheitlich ausgerichtet ist, kann man sie nicht aufteilen in eine Osteopathie für Bandscheibenprobleme, eine Osteopathie für die Augen, für die Ohren, etc.
Zur Veranschaulichung stellen wir Ihnen hier eine kleine Auflistung von verschiedenen Anwendungsgebieten vor:
- Im Bereich des Bewegungsapparates: Gelenkprobleme, Beschwerden wie Hexenschuss, ISG-Beschwerden, Ischialgie, Schleudertrauma, Verstauchung und andere Verletzungen.
- Im internistischen Bereich: Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Organsenkung, Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, funktionelle Herzbeschwerden, Probleme mit der Atmung.
- Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich: Kopfschmerzen, Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung, chronische Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Schwindel, Tinnitus, Kiefergelenksproblematik, Bissregulation.
- Im urogenitalen Bereich: Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaft, Geburtsnachsorge, klimakterische Beschwerden.
- In der Kinderheilkunde: geburtsbedingte Schädel- und Gesichtsverformungen, Schiefhals, Kiss-Syndrom, Skoliose, Hüftdysplasie, Spuckkind, Entwicklungsverzögerungen, Lern- und Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS/ADHS), Behinderungen.
Die Grenzen der Osteopathie sind erreicht, wenn die manuelle Annäherung an den Patienten nicht für die Erkrankung oder Problematik des Patienten angemessen ist. Akute lebensbedrohende Notfallsituationen oder schwere Pathologien wie z.B. Tumorerkrankungen gehören nicht primär zum Tätigkeitsbereich osteopathischer Medizin.